Orgelkonzert

Der Leipziger Organist des Gewandhauses, Michael Schönheit, begibt sich auf Spurensuche nach Johann Sebastian Bach und seiner Schule. Dafür hat er ein vielfältiges Programm ausgewählt.

In der heutigen Zeit gilt Bach als einer der Titanen der Musik. Als ein Superstar gar wird er von manchen angesehen oder als Denkmal betrachtet, das die Jahrhunderte unbeschadet überdauert hat. Ein trügerisches Bild, denn die weltweite Popularität des Thomaskantors ist ein Phänomen, das sich erst posthum einstellte. Felix Mendelssohn-Bartholdy war es, der im 19. Jahrhundert mit seinen Aufführungen der Passionen die Bach-Renaissance einläutete. Michael Schönheit spürt in seinem Orgelkonzert diesem großen Einfluss des Barockmeister auf die späteren Generationen nach und beleuchtet dabei bekannte und unbekannte Seiten dieser wechselhaften Rezeptionsgeschichte.

Bachs Söhne und Schüler wurden noch direkt von ihm selbst beeinflusst. Choralbearbeitungen von Wilhelm Friedemann Bach, Johann Ludwig Krebs und Johann Caspar Vogler kommen daher in exemplarischer Weise zu Gehör. Ferner wird Mendelssohns dritte Orgelsonate über den Luther-Choral „Aus tiefer Not“ der Bachschen Choralbearbeitung aus dessen drittem Teil der Clavierübung gegenüber gestellt. Bach ist selbstverständlich bei solch einem Konzert Dreh- und Angelpunkt, denn Schönheit wird das groß angelegte Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 sowie Fantasie und Fuge c-moll BWV 537 in deren gesamter Klangpracht an der Orgel entfalten. Der Name BACH, der sich eins zu eins vertonen lässt, regte Robert Schumann zu sechs Fugen an: Die dritte erklingt in dem Orgelrecital neben weiteren Kompositionen, wie die Doppelfuge von Johann Peter Kellner, den manche Musikwissenschaftler als eigentlichen Komponisten von Bachs berühmter Toccata und Fuge in d-moll BWV 565 ansehen.

So. 10. 03. 2013,  17:00 Uhr

Orgelkonzert

J.S. Bach | J.C. Vogler
J.L. Krebs | W.F. Bach
J.P. Kellner | J.C. Kittel
M.G. Fischer | R. Schumann
F. Mendelssohn Bartholdy

Michael Schönheit | Orgel

Eintritt frei, Spenden erbeten