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SolorezitalAuf der Suche nach einem Instrument, das Bach mit Violoncello piccolo bezeichnet hat (notiert übrigens in die Violinstimme des Konzertmeisters), ließ Sigiswald Kuijken nach historischen Plänen das Violoncello da spalla („auf der Schulter“) bauen, ein fünfsaitiges Instrument, das mit einem Gurt um den Hals gelegt und auf der Schulter quasi wie eine Violine gespielt wird. Wie schon bei der durch ihn wiederentdeckten historischen Spielweise der Violine ohne Kinnbrett öffnet er mit diesem Instrument erneut als Pionier neue Wege in der Interpretation Bachscher Musik. Der Belgier setzt dabei das „Schultercello“ also nicht nur ein, wenn Bach in seine Partitur „Violoncello piccolo“ schreibt, sondern gerne generell auch als Continuoinstrument. Seine erste Einspielung mit diesem Instrument war 2004 die Kreuzstabkantate BWV 56 (mit Dominik Wörner, Bass) bei seinem solistisch besetzten Bach-Kantaten-Projekt für das Label ACCENT. Vermutlich dachte Bach bei seinen sechs Cello-Suiten ebenfalls an das Violoncello da spalla, so die These Kuijkens. Das Kirchheimer Publikum darf ihm über die Schulter schauen und hören, wie er die Cello-Suiten eins, vier und fünf des Leipziger Thomaskantors neu interpretiert. |
So. 19. 02. 2012, 17:00 UhrSolorezitalJ.S. BachSuite 1, BWV 1007
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