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LiederabendUnter dem Titel „Nordische Lieder“ treten Dominik Wörner und Simon Bucher eine Reise durch Skandinavien an. Es erklingen Kompositionen aus Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden, welche das Liedduo soeben auf seiner neuen CD aufgenommen hat. Aus Verbundenheit zu dem Komponisten Arthur Dangel, der den beiden Künstlern mehrere Werke gewidmet hat und überdies heuer seinen 80. Geburtstag feiert, haben sie seinen Rose-Ausländer-Zyklus op. 99 ins Programm genommen. Die vielfältige Liedwelt Skandinaviens ist hierzulande noch recht unbekannt und enthält manch ungehobenen Schatz. Trotz unterschiedlicher Werdegänge und internationalen Einflüssen sind alle vier Komponisten des Abends ihrer Heimat treu geblieben, deren Nationalmusik sie prägten. Der Geiger Niels Wilhelm Gade war in Leipzig Assistent Mendelssohns und dirigierte das Gewandhausorchester. Seine „Bilder des Orients“ op. 24 basieren auf Texten von Heinrich Stieglitz und zeigen einen Dialog zwischen Fatme und Ali, die ihre junge Liebe besingen. Diese Lieder wurden nun erstmals auf CD aufgenommen. Als Vollender der norwegischen nationalromantischen Musik gilt der Komponist, Pianist und Dirigent Edvard Hagerup Grieg, der seine Ausbildung ebenfalls in Leipzig erhielt. Seine Lieder sind durch seine Frau inspiriert, die diese – wie Zeitzeugen berichten– auf gemeinsamen Tourneen mit ungekünstelter Stimme und einfühlsamer Interpretation vortrug. Die frühen Lieder stehen noch hörbar unter dem Einfluß Robert Schumanns, in den späten Liedern zeigt sich sein sublimierter Personalstil. Nach Studien in Helsinki, Wien und Berlin etablierte sich Yrjö Henrik Kilpinen schnell als führender Komponist in Finnland. Die „Lieder um den Tod“ op. 62 nach Christian Morgenstern sind umweht von einer herben Melancholie, wobei eine Mitternachtsszene zwischen Tod und Trinker besonders fasziniert durch ihre Theatralik. Der gebürtige Stockholmer Anders Johan Ture Rangström wirkte als Komponist, Sänger und Musikrezensent. Sein finnischer Kollege Jean Sibelius empfand ihn „einen Kopf größer als alle anderen schwedischen Komponisten“. Seine Lieder sprechen eine kraftvolle, süffige Sprache und sind reich an Stimmungsbildern voller Emotion. Der in Schwäbisch Gmünd geborene Arthur Dangel studierte bei Johann Nepomuk David und Wolfgang Fortner. Sein Zyklus nach Gedichten von Rose Ausländer – dem Liedduo gewidmet – spricht ähnlich der Poesie eine fast aphoristisch direkte Tonsprache der gemäßigten Moderne. Im Anschluss signieren die beiden Künstler ihre neue CD. |
Sa. 08.10.2011, 19:00 UhrLiederabendNordische LiederGade | Grieg | Rangström | Kilpinen | Dangel Dominik Wörner | Bassbariton
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